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                        SeidenstraßeTeil 3  und 4  und 5

Frische geräucherte Omul-Fische

 

 

 


Frisch geräucherte Omul-Fische am und aus dem Baikalsee



 

 

 

Bericht Tour 2009 Teil 3
Russland-baltische Länder-und go West

Land: Russland

Koordinaten: westliche Grenze –östlicher Längengrad = 31 Grad
östliche Grenze (Pacific) = 158 Grad
nördliche Grenze –nördl. Breitengrad = 66 Grad
südliche Grenze = 43 Grad

Strecke / km: 8.100 km

nördlich Semy (Kasachstan) Grenze nach Russland passiert – Novosibirsk – Krasnojarsk – Irkutsk – Baikal See – wieder nach Westen – Nowosibirsk – Omsk – Chelabinsk – Süd Ural – Ufa – Kasan – Moskau – südlich Estland Grenzübergang.

Grenze Landeseintritt

Der Grenzeintritt nach Russland war sehr bürokratisch – erst einmal wurde ein Schlagbaum hoch gehoben – ein Unterflur- Nagelbrett entfernt und wir durften auf den Abfertigungsplatz - die Grenzer waren höflicher und motivierter als die Kasachen – aber... die Formulare – kleine DIN A 5 Zettelchen – eng und schlecht bedruckt – alles in russisch. Ein kleiner Verschreiber machte solch ein Formular unbrauchbar und man musste wieder von vorn anfangen. So nach dem 8. x ausfüllen stieg in einem langsam die Wut hoch.

Wir hatten eine junge fröhliche Grenzerin beiseite und die gab dann Hilfestellungen – aber wer hat immer eine fröhliche Grenzerin zur Hilfe?



Bahnübergang




Bahnübergang an der Trans-Sibirischen Eisenbahn






 



Beim Russlandeintritt wird von einem Beamten mit einem PC ein Fahrzeugdokument in DIN A
4-Größe erstellt.
Dieses Dokument muß man bei der Ausreise unbedingt wieder vorlegen. Der gute Mann musste nun mit unseren deutschen Kfz-Papieren klar kommen und er war auch noch ein PC-Anfänger, d.h. die Tastatur beherrschte den Grenzer und nicht umgekehrt.   Eigenverpfleger

Er kratzte sich dauernd am Kopf, ging mal wieder eine Zigarette rauchen, guckte uns fragend durch seine kleine Luke an und machte weiter seine Versuche. Kurz und gut . . . nach ca. 1 Stunde ratterte ein alter Nadeldrucker, wir prüften alle Angaben – Der Grenzer musterte uns mit seinen großen fragenden Augen "hoffentlich ist alles richtig"? Wir gaben unser –karascho- von uns und der Grenzer machte noch ein paar abfallende mißbillige Handbewegungen und brüllte: dawai – dawai.

Nun waren wir endlich auf russischen Boden. 

                                                                                                                           
                                                                         Typische LKW-Rast (Eigenverpfleger) 







Freubdlicher LKW-FahrerSibirisches Dorf



 

 

 

 

 

                          Freundlicher LKW-Fahrer und sibirisches Dorf

Eindrücke und generelles Wissenswertes

Die ersten Eindrücke waren für uns positiv überwältigend - warum? Die Straßen waren durchgehend asphaltiert – wir konnten mind. 60 km/h fahren – unser Landcruiser brummte ab jetzt in keine Schlaglöcher mehr rein – Kasachstan wir werden dich nicht vergessen!


Unterwegs in Sibirien

Bauarbeiten auf russisch

 

 

 

 

 



 

                                                        Hotelanlage im Bau
Am Weiher

 

 

 

 

 

 


                                              Unterwegs in Sibirien

 

Kontakte mit der Bevölkerung

Der Lebensstandard scheint im Vergleich zum Nachbarstaat höher zu sein, zumindest was die Landmaschinen und die Einkaufsmöglichkeiten betrifft. Die Leute erschienen uns entspannter und fröhlicher, auch die Maruschkas in den Einkaufsläden.
Man wird schnell zum Tee eingeladen - sprachlich kommt man mit Basis-Russisch ganz gut durch – einige waren als Soldat in der ehem. DDR und grüßten uns u.a. mit "in Dreesdenn alles karascho – guttes Bier".

Verpflegung
 
Die Russen lieben ihre Schaschlikstäbe über alles. Die bekommt man überall in riesigen Dimensionen angeboten. Wenn man also sprachlich nicht so richtig klar kommt – dann 4 Wochen lang "Schaschlik" verlangen – versteht hier jeder – mit Borschtsuppe kommt man auch ganz gut über die Runden.

Rastplatz

Nataschas Arbeitsstätte

 

 

 

 

 

 




Übernachtungen

vorwiegend auf LKW-Plätzen mit Gaststätten – die heißen hier Gastrinicas – ab und zu sind wir auch auf LKW-Parkplätzen vor Bordellen gelandet, aber auch hier waren wir absolut sicher und freundlich vom Personal angesprochen und bewacht worden – übrigens am Eingang jeder Gastrinica steht ein Händewaschbecken – das ist wird neuerdings wohl bei uns erst langsam in Mode kommen, die Schweinegrippe läßt grüßen.

Birken-BrennholzImbißstände-24-Std. offen




 

 

 

 

                                                                Schaschlik-Versorgungsstation in SibirienÜbernachtungsplatzReifen hilft beim Holzhacken



 

 

 

 

       

 

        Übernachtungsplatz bei den LKW                                Reifen hält das Holz

 

Geldbeschaffung

Wir hatten entsprechend Rubel mitgenommen – in größeren Städten mit VISA-Card – auf dem Land dürfte Geldbeschaffung ein Problem sein.

INTERNET: In größeren Städten kein Problem – man muß sich durchfragen.

Diesel-Versorgung:
mit Rubel problemlos.
Die Tankstellen haben ihre eigenen Abfertigungsspielregeln. Großtankstellen wie wir sie kennen gibt es in Sibirien kaum. Die Regel sind meist nicht asphaltierte kleine Plätze mit ein oder 2 alten verschmierten Zapfsäulen.

Irgendwo in der Nähe steht ein vergittertes kleines Haus mit einer unscheinbaren Durchschiebeluke – die Person dahinter ist unsichtbar – man verständigt sich meist durch recht lautes Brüllen – vor dem Tanken muß immer gezahlt werden – man schätzt also wieviel Liter, brüllt es durch die Luke und zählt seine Rubel in den Schiebekasten – der wird reingezogen und die Tanke für die bezahlten Liter freigegeben. Auch die Zapfsäulen haben so ihre Tücken mal muß noch 1 Knopf, mal 2 Knöpfe, mal überhaupt kein Knopf betätigt werden.

Ehe man das Fahrzeug wieder betritt wird im Kies nach einer Möglichkeit gesucht die Dieselpempe unter den Schuhsohlen irgendwie abzuwischen. Aber.... man bekommt seinen Diesel – und das ist die Hauptsache.


Deutscher SEPAR-Filter



Dieseltankanlage mit deutschem SEPAR-Filter

 

 

 

 

 

Kriminalität


Da wir immer auf bewachten Gastrinicas-Parkplätzen übernachteten können wir nichts Nachteiliges berichten.

Übrigens die erwähnten Gastrinicas sind entlang der Magistralen M 51 und M 53 stationiert, aber bitte schön nicht sehr regelmäßig – da können mal nur 30 km aber auch 150 km dazwischen liegen. Also Ausdauer ist in Sibirien schon angebracht – irgendwann kommt dann schon etwas, auch wenn es erst nachts um 23.00 Uhr ist!

Polizei


Die Polizei hat eine sehr umfangreiche Verfügungsgewalt – die können einen ohne große Formalitäten schnell mal 10 Tage in den Knast befördern.

Man sollte unbedingt immer mit einen Auge auf deren schwarz/weißen Handknüppel schielen – wenn der etwas angehoben wird dann heißt das anhalten bzw. ganz langsam auf den Polizisten zufahren.

Wenn man meint, das kann man einfach mal ignorieren dann passiert folgendes:

Der eine Polizist ist mit einen weiteren -Entfernung vielleicht 1 km- per Funk verbunden. Der zweite wird dann ein Nagelrollbrett über die Straße mit einem Fußtritt rollen lassen – der STOP ist also vorprogrammiert. Wir haben mehrmals beobachtet, dass ein Polizei-Lada nach der ersten Kontrolle etwas entfernt stand – haben uns aber nicht getraut solch eine Nagelbrettrolle zu fotografieren.
Wir müssen aber auch berichten, daß wir immer absolut korrekt von denen behandelt wurden. Zum Schluß immer ein freundliches DRUSCHBA (Freundschaft) von uns und es ging weiter.

Radar – Geschwindigkeiten:
unbedingt Geschwindigkeiten einhalten – Polizei prüft mit Radarpistolen.


Holztransporter

 

                 Holztransorter für sibirische Pisten

 

 


 

 

Verkehr und Verhalten


russische Autofahrer verhalten sich absolut aggressiv – Überholmanöver finden dann statt wenn es den Fahrer gerade mal so einfällt – je mehr man nach Osten Sibiriens reinfährt werden einen Überführungsfahrzeuge japanischer Fahrzeuge mit der Aufschrift TRANSIT und den überklebten vorderen Blechteilen (gegen Steinschlag) auffallen.

Größte Vorsicht bei diesen Fahrern – die fahren nach Zeit und sind "gesetzlos".

Also .... absolut defensives Fahren sei hier angesagt – lieber Gas zurück und anhalten – wir kamen mit dieser Einstellung "gut über die Runden".

SchlaglöcherGute Strasse

 

 

 

 

 

 

 

Strasse im Bau

Strasse im Bau-2

 

 

 

 

 

 

 

Unterschiedlichste Pisten in Sibirien

Straßenzustände und sonstige Kontrollen:
Die Fernverbindungsstraßen in Russland, die heißen hier z.B. M 51 oder M 53 sind im guten Zustand. Abseits dieser Magistralen findet man nur Geröllpisten (in Sibirien).

Es gibt aber eine gewaltige Ausnahme:

In Sibirien wird ein total neuer Highway durch die Tundra zum Pacific gebaut. Dieser Highway ist noch in keiner Landkarte verzeichnet – teils werden hier Trassen vorhandener M.... genutzt, teils wird vollkommen neu durch die Tundra (Urwald) gebaut. Das ist ein gewaltiges Unternehmen. Wir haben nicht schlecht gestaunt in welchem großen Umfang hier deutsche Maschinen zum Einsatz kommen und mit welchem Einsatz und Druck hier Baumaßnahmen angegangen werden.

Auf den alten M 51 oder 53 wird also nichts mehr repariert. Man kann sich also vorstellen, daß nach einem so richtigen Sibirischen Wolkenbruch die alten Pisten total vermatscht sind bzw. nach ein paar Tagen totaler Trockenheit die Pisten von weiten schon durch imense Staubwolken zu sichten sind. Teils gehen die alten Magistralen durch die Sibirischen Dörfer über unbefestigte Straßen – die arme Bevölkerung befindet sich dann in einen permanenten undurchdringlichen Vernebelungs-Staubzustand – bis in die Dächer hoch ist der Straßenstaub zu sehen. Der Begriff Feinstaub existiert nur in den westeuropäischen Gazetten.

Ab dem Ural in Richtung Westen verstärkt sich die Industrialisierung, d.h. der Verkehr nimmt schnell zu und die Straßenverhältnisse sind angepasst. Man befährt Autobahnen oder autobahnähnliche Trassen und die Durchschnittsgeschwindigkeiten erhöhen sich zusehens. Millionenstädte wie Ufa oder Kasan – mit gewaltigen Ausmaßen- haben bis 6-bahnige Autobahnen als Ortsumgehungen.

Ein neuestes Beispiel wäre Nowosibirks anzuführen, wo man über 100 km in breiten Ringstraßen/Autobahnen herumgeführt wird. Diese Autobahnen sind noch in keinen russischen Straßenatlas vermerkt, auch nicht als Planung!! Man ist hier nicht so mitteilsam wie im Westen.

Noch ein paar Zeilen um legendären Moskauer-Stadtring. Man liest im INTERNET oder hört von irgendwelchen Korrespondenten von den in der Welt wohl nicht mehr zu überbietenden dortigen Verkehrsaufkommen. Wir waren gegen 12.00 Uhr wochentags da.

Unsere Meinung dazu:


erst einmal -wo eine Straße vorhanden ist, dann kann man da auch fahren-. zweitens –Der Vekehr ist zwar dicht- die Vorabbeschilderung für Abfahren ist aber perfekt, so daß es auch möglich ist sich von der äußersten linken über die 6 Bahnen zur äußerst rechten Bahn durchzuarbeiten. Die westlichen Dramatisierer sollten sich mal den Verkehr um 17.00 Uhr in Buenos Aires in Argentinien ansehen!!

weitere Hinweise:


Für Kraftfahrer besteht absolutes Alkoholverbot. Polizei prüft auch schon morgens um 6.00 Uhr nach Restalkohol. Wir wurden auch in frühen Morgenstunden auf Restalkohol über- prüft. Polizei fragte sogar in deutsch verständlich "Du haben getrunken Schnaps und Bier?" Ich verneinte: "nur Kaffee" – er dann wieder: "dann du pusten hier".

In diesem Fall noch eine Bemerkung dazu. Man hört hier in Deutschland öfters geringschätzige Bemerkungen zu russischen alkoholisierten Autofahrern. Das können wir nicht bestätigen!!

Wir haben in unserer Reisezeit absolut keinen russischen Fahrer in den Gastrinicas Alkohol trinken gesehen bzw. keine betrunkenen Fußgänger irgendwo beobachten können. Das war ganz anders in Polen (Fußgänger).


Omul-Räucherei am Baikalsee

Kleiner Hafen am Baikalsee

 

 

 

 

 

 

 

                              Omul-Räucherei und kleiner Hafen am Baikalsee


Geräucherte Omul-Fische

 

 

 

Geräucherte Omul-Fische auf dem Markt

 

 

 

 

Irkutsk / Baikalsee = 108 Grad östliche Länge

Unser strategisches bzw. unser östlichstes Ziel war Irkutsk- Baikalsee. Wir hielten uns ein paar Tage in Irkutsk auf und besorgten uns neues Kartenmaterial für die Heimreise durch das weite, weite Sibirien.

In einer Buchhandlung bekamen wir Karten mit Koordinaten, ließen die in einem Fotoshop scannen und installierten diese in unseren Navigationsrechner bzw. in TOURATECH-QV. Wir machten noch einen Abstecher zum 100 km entfernten Baikalsee (was für eine lächerliche Entfernung: 100 km) – holten uns frisch von deren Räucherei –siehe Bild- frischen Omul-Fisch und ließen uns dort auf einem alten Werftgelände gut gehen.

noch ein paar Zeilen zu Sibirien:


Hier ist alles ein bisschen rustikaler als sonst im westlichen Russland – die gegensätzlichen Witterungseinflüsse fallen auch etwas krasser aus. Regenfälle würden bei uns als Unwetter bezeichnet und Trockenperioden und Sonneneinstahlung vermutlich gleich als typische Erderwärmung bezeichnet werden.

Die Maruschkas an den Schaschlikbuden sind sehr resolut – die URAL-Sattelschlepper mit mannsgroßen Reifen würden hier bei uns nur mit Polizeibegleitung fahren dürfen.

LKW-Arbeitstier


 

 

Typisch sibirisches LKW-Arbeitstier





 

 

Die Toiletten fallen ebenfalls in die Kategorie "sehr bewöhnungsbedürftig". Das sind Bretterbuden, der Holzfußboden hat ein Loch – betreten bitte nur mit festen Schuhwerk und Hosenträger hochhalten- sonst.....

Ein paar Schüttelreime zum Thema "Sibirische Toilette":

Ist ganz einfach: nimmst 2 Stöcke, an den einen hälst`dich fest
weil`s sich so gut bücken läßt. Und den zweiten musst du tragen
um die Wölfe wegzujagen.

Grenze Landesaustritt:

Das gleiche Procedere wie bei der Russland-Einfahrt fand beim Landaustritt in Richtung Lettland statt. Deren Formular-Zettelchen waren bestimmt schon milionenfach kopiert und für uns absolut nicht mehr leserlich. So geschah es dann auch dass wir dauernd in falsche Felder schrieben und ewig wieder neu anfangen mussten. Erst nach einen mit erhobener Stimme "jetzt reicht`s mir aber hier" wurden uns leserliche Formulare, in englisch verfasst, gegeben – also es geht doch!!

Motorrad mit ErsatzreifenAuf dem Weg nach Wladiwostock

 

 

 

 

 

 

                              Ein Tscheche auf dem Weg nach Vladiwostok

 

Rückreise über die baltischen Länder:

Lettland – Litauen – Polen – Deutschland: über Rügen, Hamburg zurück km: 2.100 km

Ab der Grenze Russland Nord betraten wir nun wieder heimischen Boden – sprich EU-Land. Alles wohl geordnet – Einkaufstempel wie überall proppevoll – Campingplätze bestens gepflegt und alles organisiert.

Endlich haben wir unser gewohntes Preisniveau wieder. Wir haben unsere Ausgaben von Anfang an vom Ausgang der EU-Staaten (Griechenland) bis zum Eintritt (Lettland) genau registriert.

Fazit: Sowie man die EU verläßt wird es wesentlich billiger, sowie man die EU wieder betritt dann wieder wesentlich teurer. Die Dieselpreise hielten sich (außerhalb der EU) so auf ein Niveau von umgerechnet 0,30 bis 0,60 EURO (außer natürlich im IRAN = von 1,5 Cent).



Kurs nach Westen

Kurische Nehrung


 

 Auf der kurischen Nehrung an der Ostsee




 

 

Wir machten noch auf 2 Campingplätzen in Polen an der Ostsee und in den Masuren Pause. Einige der Campingmobilfahrer, Besitzer von Fahrzeugen mit wohl so über 2 m Überhang hinter der Hinterachse, meinten wir sollten uns mal ein anständiges Fahrzeug für weite Reisen kaufen. Wir hatten die eigentlich gar nicht gefragt – na ja so sind sie eben.


Storchennest


 

 

Störche gibt es in Polen jede Menge



 

 

 

Noch einmal einen "Ruck" nach oben in unserer Ausgabenliste machte es in unserem "Old Germany". Einen weiteren Schock versetzte es uns auf einem Parkplatz in Hamburg. Wir sollten für 1,5 Std Parkzeit = 5,-- EURO berappen. Das war zuviel für unsere zarten Nerven.

Das alles sehr Überorganisierte wirkte auf uns sehr fragwürdig. Wir mussten uns auf einmal fragen – wie haben wir eigentlich unsere 21.000 km-Tour ohne unsere Besserwisser überstanden?

Aus diesem Grunde werden wir unsere Tourschilderungen in Lettland enden lassen- der Rest war langweilig.

Fazit – den 240 l Dieseltank vollgetankt – Richtung WEST einschlagen und unseren 6-Zylinder nach Hause nageln lassen.

Inge in UsbekistanJürgen in Usbekistan



 

 

 

 

 


                                                                                     In Usbekistan 

 

SeidenstraßeTeil 4

QV6




Navigation auf Ferntouren mit TOURATECH-QV





  

Touren über lange Distanzen und Zeitn sollten, wenn nicht von vornherein alles mit einem Chaos beginnen soll, sorgfältig überlegt und geplant sein.


Die Navigation hat einen absolut hohen Stellenwert.

Wir fahren mit unserem gelände-gängigem Reisefahrzeug, einem TOYOTA HZJ 78, seit längerer Zeit weit entfernte Ziele an.

Bisherige Reiseziele waren Teile der Sahara - auch Algerien, abgelegene Pisten europäischer Alpen, sechs Monate durch Südamerika incl. Atacamawüste, durch das Hochland Albaniens incl. Monte Negros und weitere Touren.

Die Tour über 21.000 km Seidenstraße bis Sibirien wird in dieser Website beschrieben.

Diese Tour bewegte sich ca. 40 % auch auf Wellblech-, Sandpisten oder Offroad-Wald- oder Steppenpisten.
Hauptsächlich befuhren wir irgendwelche noch erkennenbare befestigten Strecken, sonst konnte eine 21.000 km in gut 3 Monaten nicht zu schaffen sein. Entsprechend ist unsere Navigations-Hardware auch ausgelegt.

Bildschirm




Bei allen Touren wurde von Anfang an die Navi-Software QV-6 mit eingesetzt.

 

 

 

 

Zur Vorplanung beschafften wir uns Karten-CDs QV-6 -fähig oder Landkarten vom QV-shop.

Weiterhin benutzten wir Landkarten vom KnowHow-Verlag bzw. Download mit QV-Kalibrierung. On tour versuchten wir detailgenauere Landkarten vor Ort in den zu bereisenden Ländern zu bekommen.

Wir haben an Bord einen Scanner, digitalisieren also diese Papierkarten und installieren bzw. kalibrieren die Dateien auf unseren Rechner in QV-6.


Das haben wir zuletzt in Irkutsk/Baikalsee gemacht und sind so mit russischen Karten bestens durch Sibirien gefahren.

Einige Bemerkungen z.B. zu der Navigation in Turkmenistan:

In diesem Land existieren keine Ortshinweisschilder. In unserem Rechner hatten wir auch Google earth-Karten installiert. Mit einem Mix von oben erwähnten Karten und den Google earth-Karten verfuhren wir uns auf den wilden dortigen Straßen nicht ein einziges mal!

Einiges zur Hardware


Unsere Streckenbeschaffenheiten wurden oben erwähnt. In Südamerika benutzten wir noch einen Laptop mit GPS-Maus. Den Laptop als Rechner und den Monitor zur Ansicht für unterwegs ist absolut nicht zu empfehlen.

Der Laptop ist zu groß und der Monitor ist nicht sonnenablesbar. Weiterhin ist es eine Zumutung, daß der Beifahrer krampfhaft versucht irgendwelche Daten aus den ruckelnden Laptop abzurufen. Weiterhin hat einer unserer Laptops die Belastungen nicht standgehalten. Wir hatten 2 Stück an Bord, also noch einen als Ersatz.

Jetziger erprobter Rechner


Auf unserer 21.000 km Tour hatten wir ein fest installiertes Mini-Notebook mit 64 GB (SSD-Card) Flashspeicher als Rechner. Beim Einbau wurde darauf geachtet, daß die Haltekonstruktion ausreichende Öffnungen für die Ansaug- und Abluft des Lüfters gewährleistet.

Die Festplatte ist also ausgebaut – dafür kam der Flashspeicher. Das einzige drehende Teil ist der Lüfter. Dafür empfehlen wir einen als Ersatz mit auf Tour zu nehmen und bei Bedarf selber zu wechseln. Dieser Rechner hat sich für unsere Zwecke bewährt, er hat ohne Ausfälle durchgehalten und ist jetzt noch für weitere Touren im Einsatz.

Als GPS-Geber haben wir eine HOLUX-GPS-Maus angeschlossen, die im Innenraum hinter der Windschutzscheibe (mit Magnetfuß) liegt. 



Monitor


 

 

 

Monitor am Armaturenbrett montiert 

 

 

 

Am Armaturenbrett ist ein sonnenablesbarer 8,5 Zoll Monitor vibrationsfrei und standfest angebaut. Nach langen Suchen und vielen schlechten Empfehlungen wurde auf der CEBIT in Hannover das Modell CTF 840-S LCD-Monitor von cartft gekauft.

Dieser Monitor ist wirklich sonnenablesbar und hat auch die Wellblechpisten der Karakorum-Wüste sowie die Sibirischen Pisten bestens überstanden, abgesehen von der Hitze im Iran.


Fazit


Die Navigation auf einer solchen Tour durch 15 Länder war nur erfolgreich durch:

A) Navigation mit der bewährten Software QV-6
B) und die dazugehörigen Kenntnisse zur richtigen Anwendung der umfangreichen Menues
    einschl. der Kalibrierung. (Was nützt einen allein die Software?)
C) durch die Standfestigkeit der Hardware.


Zum Schluss


Zum Thema Hardware soll nochmals darauf hingewiesen werden, daß diese für unsere im Detail beschilderten Ansprüche voll ausreichte und standhielt.
Rallyefahrer und NUR-Hardcorefahrer werden wohl einen Rechner von einem Leopard-Panzer o.ä. benötigen! Das trifft dann wohl auch für den Monitor zu.

Des weiteren noch ein Hinweis, warum wir mit doppelter Absicherung (bewährt bei der Hochseenavigation) fahren.

Basis ist der Rechner und Monitor mit permanenter digitaler Kartenansicht und immer richtigen GPS-Standort. Zur Absicherung dient die Papierlandkarte, die der Beifahrer verfolgt und strategische Punkte abhakt.

Der Stress im Fahrerhaus "wo geht es denn nun hier weiter" gehört der Vergangenheit an.
 


SeidenstraßeTeil 5

Welche Versicherungen sind nötig?
Wie und wo bekommt man die nötigen Visa?
Welche Länder fordern ein Carnet de Passage?

1) Versicherungen für zu Hause
2) Kranken- und Rücktransportversicherung unterwegs
3) Versicherungen für´s Auto
4) Visum-Beschaffung
5) Carnet de Passage
6) sprachliche Vorbereitungen



1) Versicherungen für zu Hause

wer für längere Zeit sein Haus und Hausrat verlässt, sollte mit seiner Versicherung sprechen. Es ist möglich die Verträge auf "vorübergehende Abwesenheit" umzustellen. Das kostet etwas mehr Beitrag, so kann aber auch im Schadensfall die Versicherung in Anspruch genommen werden. Dies betrifft z.B. Hausrat, Glas, Wohngebäude

2) Kranken- und Rücktransportversicherung unterwegs

wer für längere Zeit im Ausland unterwegs ist, sollte dafür Sorge tragen dass die Krankenversicherung und Rücktransportversicherung weltweit leistet und dies auch noch etwas länger als die Reise geplant ist.

So bleibt bei Zwischenfällen, die Zeit kosten- der Versicherungsschutz bestehen. Wir haben diese Versicherung  bei der Direktionsagentur-Zimmermann im Haus der Bruderhilfe in Kassel Tel. 0561-7034173001 für Familienfürsorge-Krankenversicherung abgeschlossen- diese wird auch von den GUS-Ländern akzeptiert- da sie eine Tochter der HUK-Coburg ist.

Die Versicherungsgesellschaft schreibt eine entsprechende Bescheinigung (diese ist für die GUS-Länder bereits beim Visum-Antragstellen beizufügen)

3) Versicherungen fürs Auto

 
es war uns sehr wichtig, dass 
wir für alle Länder, die wir bereisen wollten, bereits in Deutschland den Versicherungsschutz für die Haftpflichtversicherung und auch für die Vollkaskoversicherung abgeschlossen hatten. Es gibt nur wenige Gesellschaften bzw. Makler die dies versichern.
Wir selbst sind bei der Nürnberger Versicherung über den Makler ESV-Schwenger, Herrenberger Str. 25, 70563 Stuttgart versichert.

4) Visum-Beschaffung


Wenn man 6 visumpflichtige Länder innerhalb von 3 Monaten bereisen will, dann ist eine zeitversetzte Planung nötig. Man darf diese Visa-Anträge nicht zu früh stellen- und natürlich auch nicht zu spät. Wir hatten pro Land (außer Turkmenistan, dort nur 4 Tage Transit) immer eine "Überhangzeit eingerechnet.

Dazu haben wir uns professioneller Hilfe bedient.
Wir hatten jeder 2 Pässe und haben mit der Firma Spomer Bahnhofstr. 16, 53604 Bad Honnef  sehr gute Erfahrungen gemacht.

Alle Visa lagen bei Reisebeginn vor, so dass wir unterwegs keine Wartezeiten dafür hatten. Für 5 Länder hatten wir Besuchervisum (1 Monat), für ein Land, Russland, ein Geschäftsvisum (drei Monate gültig). Für künftige Reisen haben wir uns vorgenommen Geschäftsvisum mit mehrmalige Ein- und Ausreise zu beantragen. Das ist zwar etwas teurer, hat aber den großen Vorteil, dass man die Reise bei Bedarf beliebig umkehren bzw. ändern kann.


5) Carnet de Passages -benötigten wir für den für Iran


Das Carnet de Passages ist ein Grenzdokument. Es wird für die vorübergehende zollfreie Einfuhr von Land- und Wasserfahrzeugen in bestimmte Länder Afrikas, Asiens, Südamerikas sowie in Australien und Neuseeland verlangt. Es kann in mehreren Ländern benutzt werden und ist ein Jahr gültig. Es enthält keinen Versicherungsschutz für Ihr Fahrzeug.

Wir hatten uns dies Carnet beim ADAC besorgt. Man hinterlegt dort- je nachdem Wert des Fahrzeuges- einen Geldbetrag als Sicherheit. Dieser Betrag wird nach Rückkehr wieder erstattes. Der Betrag für das Ausstellen etc. ist jedoch als Gebühr zu bezahlen.


6) sprachliche Vorbereitungen


Wir können uns Beide in Englisch verständigen. Dazu kam Russisch in Wort und Schrift- das war nicht ganz einfach. Kurse bei der Volkshochschule, Selbstlernprogrmm Rosetta Stone und ganz wichtig: die kyrillischen Buchstben zu lernen- war wichtig. Wir haben uns für alle Länder, in denen wir mit fremden Sprachen zu tun hatten Sprach-Karten angelegt, wo die wichtigsten Fragen: z.B.: Wo können wir übernachten.. wo können wir Lebensmittel einkaufen.... wo ist die Bank.....
in deutsch und Farsi, Türkisch, Russisch aufgeschrieben waren. Das hat uns sehr geholfen und wir danken unseren Helfern, die uns dabei sehr geholfen haben.


Dan haben wir noch in den verschiedenen Sprachen eine "List der 100 wichtigsten Worte" ausgedruckt und immer zur Hand.
 











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