Menu
Startseite Startseite
Reise und Buchtipps Reise und Buchtipps
Historische Handelsrouten Historische Handelsrouten
Oman Oman
Kaukasus - Karelien Kaukasus - Karelien
Südamerika Reise Teil 1 + 2 Südamerika Reise Teil 1 + 2
Südamerika Reise Teil 3 + 4 Südamerika Reise Teil 3 + 4
Verschiffung Tipps von A-Z Verschiffung Tipps von A-Z
Traumpiste Ruta 40 Traumpiste Ruta 40
Seidenstrasse Teil 1 + 2 Seidenstrasse Teil 1 + 2
Seidenstrasse Teil 3 + 4 + 5 Seidenstrasse Teil 3 + 4 + 5
Impressum Impressum
Datenschutzerklärung Datenschutzerklärung

 

Südamerika Reise Teil 1 und Teil 2

Reise Teil 1 Jürgen und Inge an Laguna Miskati
 

Unsere Reisezeit

Von November 2005 bis Mai 2006
Wir waren an den Termin "bis Mai 2006" zwecks anderer Verpflichtungen gebunden. Früher konnten wir
leider nicht fahren, da wir auf die Verschiffungszeiten der Reederei angewiesen waren.

 





 Hier stehen wir beide an der Laguna Miskati in Chile (Atacamawüste) auf ca. 4.000 m Höhe



Reiseziel

Von Hamburg bis Buenos Aires und auch zurück buchten wir bei GRIMALDI-Lines. Mannschaft
und Fahrzeug verreisten also gemeinsam. Eine Hinreise dauert so um die 4 - 5 Wochen. Man darf
sich nicht so genau festlegen. Unser Schiff legte in Häfen von England, Frankreich, Marocco,
Senegal, Gambia, Guinea, Sierra Leone und Brasilien an. Was sollte man alles zwecks Passage bedenken?

Siehe dazu in der Navigationsleiste: Verschiffung Tipps von A-Z




Hier warten wir in Hamburg darauf, daß wir in die Republicca Argentine"Repubblica Argentina" verladen können. 
















                 Nachts im Hafen von Casablanca- in den Häfen wird Tag und Nacht gearbeitetHafen Casablanca



 

 

 

 

 

 
Kapitän

 

 

Anlegemanöver sind Chefsache:
Kapitän auf der Brücke










Fahrzeugausstattung:

TOYOTA Landcruiser HZJ 78, Bj. 2002 mit zusätzlichen Umbauten:

Zusatztank -Tankkapazität jetzt über 200 l Diesel,
OME-Fahrwerk,
Bereifung MUD 255/85,
WEBASTO-Zusatzheizung,
Innenausbau: doppelter Boden,
Hängekörbe unter der Decke,
KÖNIG-Offroadsitze,
Snorkel mit Zyklonfilter,
Wasserstoßstange vorn,
zwei zusätzliche untere NIRO-Wassertanks für gesamt 80 l Trinkwasser.
HZJ - "Küchenabteil" an der hinteren rechten Tür
Spezialzelte für die hinteren Türen; somit hatten wir einen etwas größeren Lebensraum bei
mehrtätiger Standzeit


und zusätzlich:
Dachzelte (eigene Idee und Sonderanfertigung) schnell seitlich oder am Heck anzubringen


Zelte am Dach

 












 

Körbe unterm Dach





Jürgen's Idee zur Stauraum Vermehrung:
4 Körbe an der Decke


 

 

 

 

Reparaturen unterwegs

Wir waren ca. 15.000 km unterwegs, davon ca. 8.000 km auf Geröll- bzw. schlechten Wegstrecken.
Wir hatten keine einzige Reparatur- noch nicht einmal einen Platten.

Allerdings wird unser "Buschatxi" auch von Jürgen bestens gepflegt:



Inspektionen unterwegs:

Bremsen belegen

Fett fürs Auto

 

 

 

 

 

 

 

 

Sicherheitsdienst: Bremsen neu belegen          Abschmierdienst: Fett fürs Auto




Zurechtfinden in Buenos Aires:

Von den Hafenbehörden wurden unsere Pässe abgestempelt, das Fahrzeug besichtigt -das ging alles problemlos.
Dann standen wir vor der 13 Millionen Metropole! Wir mußten nach Süden zur Ruta 3 - ganz einfach dachten wir! Unser Kompaß im Fahrzeug im HZJ 78 hatte eine totale Ablenkung durch die 4 - Wochen Standzeit an einer Stahlwand im Frachter - war also nicht zu gebrauchen.

Das Modul für unseren GPS war im ganzen Durcheinander nicht aufzufinden. Der Himmel war bezogen, daher die Sonne nicht zu sehen.
Der kleine Taschenkompaß im Verbandszeug (immer zur Hand) half uns dann die Süd-Richtung
zu finden.

Beachte:

Auf der südlichen Halbkugel ist in unserer Winterzeit dort Hochsommer. Die Sonne
steht dort um 12.00 Uhr nicht im Süden sondern im Norden; aber sie war ja nicht zu sehen.
Trotz teilweise 6-bahnigen
Verkehrswegen erreichten wir dann endlich eine recht kleine, schmale Auffahrt zu unserer Ruta 3 -
dann ging es 3.000 km ab in Richtung Süden.

Yachthafen Buenos Aires

 

 

Yachthafen von Buenos Aires: braunes Wasser vom La Plata Fluss


 

 

 

 

 Kompass

Kompaß im Auto: 3.000 km immer nach Süden

 

Ziel: Ushuaia, das "Ende der Welt"









Ruta 3

Die Ruta 3 in Argentinien ist eine geteerte Hauptverbindungsstraße vergleichbar in der Breite mit unseren normalen Verbindungsstraßen. Sie verbindet Bouenos Aires (BsAs) mit Ushuaia auf Feuerland.
Fast alle Rutas haben eine Verbindung nach BsAs. Meistensteils verlaufen diese in Längsrichtig NORD-SÜD.
Einige, fast alle im Norden, verlaufen auch mal in WEST - OST Richtung. Alle anderen Pisten und Verbindungswege sind Geröllpassagen.

Navigation:

Solche Fernreisen müssen und sollten gut geplant sein. Landkarten, die wir hier in Deutschland
besorgt haben:
NELLES MAPS : Northern Argentinia
NELLES MAPS : Southern Argentinia
BERNDTSON: Argentinia
REISE-KNOWHOW: Argentinia
REISE-KNOWHOW: Chile Landkarten
NELLES MAPS : Chile - Patagonia
RV-VERLAG: Südamerika - Süd

Landkarten

 

 

 

Auswahl an Landkarten für Südamerika
 

 

 

Karte, die wir auf der Rückreise kurz vor Buenos Aires gekauft haben: Plano de Buenos Aires -
also einen Stadtplan.


Warum so viele Landkarten?


Jede Karte von jedem Verlag hat einen anderen Maßstab und ist mehr oder weniger genau. Beachte: Solch genauen Karten wie bei uns in Deutschland gibt es dort nicht. Man ist also gut beraten sich bei Reisen in Südamerika mit mehreren Karten zu befassen, gerade dann wenn es auch in Querrichtungen (West-Ost) gehen soll.

Ab dem 47. Breitengrad bis Feuerland, dem 55. Breitengrad existieren fast nur noch in
Querrichtungen Geröllpassagen, die auch nur mehr oder weniger konkret in den Karten verzeichnet sind.


GPS an Bord:


Wir haben den GARMIN 182 C in unserem Buschtaxi installiert. Von GARMIN gibt es keine Digimap speziell von Südamerika.
Man muß sich also mit der GPS worldmap begnügen. Wir waren aber doch sehr überrascht, daß alle verhältnismäßig größeren Verbindungsstraßen in dieser Map stimmten.


Die oben erwähnten Landkarten haben wir scannen lassen- sie waren also digitalisiert und dann in TOURATECH-QV installiert.
Mit dieser Kombination GPS-Plotter und TOURATECH-QV kamen wir trotz Karten-Ungenauigkeiten recht gut zurecht.

Magellanstrasse auf GPS



Über die Magellanstraße nach Feuerland

 

 

 

 

 

Verkehr

Auf allen geteerten Routas herrscht reger Verkehr jedoch nicht in endlosen Schlagen und keine Staus, wie man es bei uns vorfindet. Auffallend: je mehr man sich den Süden nähert haben die Fahrzeuge beschädigte Windschutzscheiben; Ursache sind schleudernde Steine auf den Geröll-Verbindungsstraßen.
Es ist schon sehr imposant wenn ein SCANIA-Sattelschlepper auf einer schmalen Geröllpassage mit Tempo, starkem Hupen und 10 blinkenden Scheinwerfern einem entgegenkommt.

Man muß wissen, daß dieser auch auf einem 50 m Streifen große und kleine Steine hinter sich her zieht und schmeißt. Schnell auf eine Nebenstrecke auszuweichen klappt in den meisten Fällen nicht. Abhilfe: Nicht ausweichen und auch mit blinkenden Scheinwerfern "drauf halten".Dazu gehört Überwindung und Mut. Die Trucker kennen das, die sind bremsbereit und reduzieren das Tempo. Wir haben uns mit einigen unterhalten.
Die kennen die Reaktionen der "Kleineren" und finden das sogar auch i.O.


Sprache

Argentinien und Chile sind spanisch sprechende Länder. Um einigermaßen "über die Runden" zu kommen sollte man eine Mindestsprachausbildung in Spanisch beherrschen und alle Höflichkeits- und Begrüßungsformen kennen, so daß man beim Einkaufen zurechtkommt. Besser ist es aber ein gewisses "Mehr" an Spanisch zu wissen, so kommt dann schon eine Kommunikation zustande.

Englisch wird fast nicht gesprochen, zumal viele Südamerikaner auf ihren nordamerikanischen Nachbarn gar nicht so gut zu sprechen sind. Anläßlich einer Konferenz in Bahia Blanca in Argentinien muß sich der "Doppelwee" Bush sehr autoritär benommen haben.


HZJ mit Alemania

 

 

Wir haben an unserem TOYOTA vorn und hinten einen gut erkennbaren Aufdruck:
Alemania- damit man sieht wo wir herkommen.

 

 

 

Akzeptanz der deutschen Reisenden:

Die deutsche Bevölkerung hat ein sehr hohes Ansehen in den südamerikanischen Staaten. Wir hatten während unserer Reise absolut keine Probleme irgendwelcher Art. Oft, sogar manchmal in Deutsch, wurden wir gefragt wo wie in Deutschland wohnen und daß man sich freut, daß Deutsche ihr Land besuchen.
Die westeuropäische Industrie produziert in Argentinien und Chile. Z.B.: MAN, SCANIA, MERCEDES-BENZ, BOSCH, VW und weitere namhafte Firmen.




Guanakos

 

 

 

Guanakos begebneten uns häufig

 

 

 

 

Südamerika Reise Teil 2

Von Buenos Aires nach Feuerland

Wenn man direkt nach Feuerland will muß man wohl oder übel die 3.000 km lange Strecke über die Ruta 3 nach Süden bewältigen. Es geht durch die Pampas und Steppe und es
ist eine absolut langweilige, eintönige Angelegenheit.

Teilweise sind Strecken um die 350 km dabei, die total nur geradeaus gehen. Der GPS zeigt einen geraden Strich von oben nach unten. Das Whale-Watching /
Walbeobachtung an der Halbinsel Valdez war im Januar (hier ist dann Hochsommer) auch bereits vorbei.


In Ushuaia auf Feuerland erreichten wir deshalb bereits in 6 Tagen und kamen gerade rechtzeitig zum Cerveca-Fest.

Magellan-Schild


Schild an der Magellanstrasse

 

Der erste eigentliche Höhepunkt für uns war die Überquerung der Magellanstraße.



 

Wer unsere europäischen Vermarktungen irgendwelcher touristischer Orte oder Besonderheiten kennt wird beim Erreichen der historischen, geschichtsträchtigen Seestraße sehr enttäuscht sein.
Ein kleines rostiges Schild weist darauf hin – sonst nichts. Das hat aber auch positive Seiten – hier gibt es keine McDonald´s- oder sonstige Souvenir-Kitschbuden.


 

Landkarte
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Feuerland -Tierra del Fuego

Die ersten Lehm-Geröllpassagen erwarten uns und werden bei starkem Regen
befahren. Unser blaues Buschtaxi wird vom Matsch braun eingefärbt.
Riesige Schafherden mit Gauchos auf Pferden sind rechts und links der
Strasse zu sehen. Wir haben den Eindruck denen macht der starke
Regen nichts weiter aus – Gewohnheitssache.


 
Lehmiges Buschtaxi
 
 
 
 
 
Lehmiges Buschtaxi- eigentlich Blau
 
 
 
 
 
 
Grenzübergang Argentinien / Chile
Die Abfertigung geht zügig und absolut höflich voran. Chiles Behörden arbeiten sehr akurat und gesetzestreu.
 
Tipp:
Auf keinen Fall irgendwelche kleinen Bestechungstricks hier anwenden. Auf dem Grenzübergang werden wir an unsere Postämter vor wohl 40 Jahren zurückerinnert – dauernd knallen Stempel auf irgendwelche Formulare. Mit Blaupapier wird hier auch noch gearbeitet. Zur reibungslosen Abfertigung hatte Inge Checklisten mit Auflistung aller unserer elektronischen Geräten vorbereitet.
Die schaute sich der Grenzbeamte an und machte einen Stempel darauf, evtl. noch eine kurze Stichprobe- dann geht es zügig weiter.

Stempel im Paß

Chile-Stempel im Pass -
es wurde immer mit viel Schwung in den Pass gestempelt







 
 
Yachtclub: Club Nautico in Rio Grande am Rio Grande auf Feuerland ,
Bikes werden "indoor repariert"


Club NauticoChef am Grill











 
 
Ein Outdoortipp, der immer wieder weitergegeben wird. Der Status Yachtclub hat in unseren Breiten etwas Elitäres. Das ist aber bei diesen hier nicht so. Wir waren begeistert was dort passierte und blieben einen Tag länger als geplant.
Warum?
Das Gebäude ist eine große Halle. In dieser Halle ist alles, aber wirklich alles integriert: großer Grill, Bänke und Tische, Reparaturmöglichkeit für Reisende, Schlafstätte und und und. Auf den Tischen sind große Glasplatten, darunter befinden sich recht genaue Karten von Patagonien. Neben dem großen Grill (schön warm) werden die Enduros repariert. Unter der Decke hängen Kanus, die hin und her mit aller Hilfe transportiert werden. Die Küche kann von allen benutzt werden. Jeder räumt wieder ab und kümmert sich um den Abwasch. In den hinteren Ecken liegen einige bereits auf ihren Isomatten in den Schlafsäcken.
 
Man unterhält sich in Spanisch, Englisch, Portugisisch
und Deutsch und uns unbekannten anderen Sprachen –irgendwie klappt das Ganze. Internet darf gratis genutzt werden. Ein phantastischer, frendschaftlicher Club. Und abends macht der Chef Asado auf dem Grill.

Ushuaia – die südlichste Stadt der Welt. "Fin del Mundo" das Ende der Welt nennen sie die Argentinier
UshuaiaAntarktis Schiffe
 













                         In Ushuaia                                       Antarktis-Schiffe im Hafen



 

 
Wenn man sich die Landkarte Südamerikas betrachtet, dann sieht man daß sie zum Süden hin immer Trichter. Ushuaia ist nun mal ein begehrtes Ziel, d.h. der Verkehr
internationaler Reisender nimmt in diesen "Trichter" zu. Die "Härtesten" kommen von Alaska zu Fuß und sind so um die 6 – 7 Jahre unterwegs. Die schon "Schnelleren" kommen per Fahrrad, das sind nicht Wenige und auch nicht gerade die Jüngsten. Wir hörten, daß einige über drei Jahre unterwegs sind. Die "Weicheier", wie wir, kommen per Geländewagen.


Einiges Interessantes zu Ushuaia:

Das Wort Ushuaia kommt aus der Sprache der Ureinwohner der Yamana-Indianer und bedeutet "die Bucht die nach Osten sieht".
Ushuaia liegt auf 54 Grad, 48 Minuten Süd und auf 68 Grad und 18 Min. West.
Das war eine total verlassene Gegend.
1902 entschloss man sich hier ein Gefängnis für Massenmörder, Widerholungstäter, Hühnerdiebe usw.zu bauen. Die Kriminellen mussten ihre "Unterkunft" selbst bauen. Da im Winter erhebliche Kältegrade herrschen und es auch im Sommer ab und zu schneit beeilten sich die "Knackies".1920 war ihre Herberge fertiggestellt, die man heute noch besichtigen kann. Wir waren (als Besucher) auch dort; so etwas muß man gesehen haben!

Gefängnis

 

                Im Gefängnis -Museum

 

 

 

 

 

Gefängnis in Ushuaia


Dieser Knast wurde dann erweitert und kriminelle Frauen kamen hinzu. Das war die Basis der Fortpflanzung. Die Wärter waren total überfordert oder waren auch aktiv.

Da aber unter den Insassen weiterhin Mord und Totschlag an der Tagesordnung
waren entschloß sich die Regierung gläubige Nonnen in dieses Nest zur besseren Erziehung dieser Insassen zu entsenden.
Diese Nonnen sollten christlichen Glauben verbreiten und die Insassen sittlich festigen.
Das war ein totaler Erfolg! Mord und Totschlag hörten auf denn die Insassen hatten wesentlich mehr Interesse an den Nonnen als an den guten Sitten und dem Glauben und so stieg die Geburtenrate noch höher.


Wir haben uns auf Feuerland und rund Ushuaia länger als vier Wochen aufgehalten. Die Pisten am Beagle-Kanal haben wir über Stock und Stein bis zum letzten Meter abgefahren und waren Luftlinie knappe 100 km von Kap Horn entfernt.

Wir wissen jetzt: größte Vorsicht an den Rändern der schmalen Geröllpisten – hier
beginnt sofort der Sumpf!





Die Estancia Haberton haben wir natürlich auch besucht und sind von dort zu den Pinguin-Inseln
übergesetzt. Für Reisende sind drei große Wald- und Wiesengebiete zum Campen freigestellt.
Wir sahen so alle 3-4 km mal ein Fahrzeug stehen. Das ist hier kostenlos.Die einzige Auflage
besteht darin, daß man in der Estancia Bescheid sagt. An den Bächen kann Holz gesammelt
werden – Axt und Sägen werden bewegt – man hinterlässt natürlich keine Rückstände – Lagerfeuer und Essenzubereitung unter freien Himmel – man ist total ungestört – Reisender was willst du mehr?

Camping bei Haberton

 

 

 

Campinggelände Estancia Haberton

 

 

 

Estancia Haberton

 

 

 

Estancia Haberton

 

 

 

Diese Estancia wurde von Reverend Thomas Bridges gegründet, der diese
riesigen Ländereien für seine Verdienste um die Sprache der Indianer vom Staat
geschenkt bekam. Er schrieb ein Wörterbuch mit 32.430 Begriffen dieser Indianersprache. Magellan-Pinguine
Die pfiffigen Indianer hatten auch schnell für die Nonnen einen Namen: "Pinguininnen".

Wir haben Feuerland voll genossen und unseren Zeitplan auch total überzogen, was wir später in der Atacamawüste wieder ausgleichen mussten


                                      
Maggellan-Pinguine

 

 

 

 

Die ganze Insel ist voller Magellan-Pinguine, es sind Eltern mit ihren Jungtieren. Pinguine können schwimmen und laufen- aber nicht fliegen.




Weiter durch Patagonien

Wie bereits darauf hingewiesen stimmen die Landkarten im Detail nicht, das trifft vor allem für das weite Patagonien zu. Aus diesem Grunde haben wir uns ab Ushuaia einer kleinen Schweizer Gruppe angeschlossen.
Der Guide hatte beste Ortskenntnisse und so einen Spezialisten brauchten wir.

Patagoniens Geröllpisten bedeuten:

Weite – Weite – Weite soweit das Auge reicht -man hält wo man will – man übernachtet wo man will.
Bachfurten werden durchfahren – bei Regen wird der Lehm aus den Radkästen mit Stöcken herausgekratzt sonst blockiert die Lenkung – Tankstellen manchmal so alle 500 km oder weiter – manchmal auch nur Abgabe von 30 l Diesel, die anderen brauchen auch Sprit!


WasserdurchfahrtBahia Inutil












 

 

                   Wasserdurchfahrt                                               Bahia Inutil

    

In kleinsten Einkaufsläden, wenn man überhaupt mal ein Dorf durchfährt, kann man dann irgendetwas kaufen.
Das Haupt-Ernährung der Argentinier besteht aus Rindfleisch und das bitte schön in großen ansehnlichen Portionen.

Wenn eine argentinische Familie grillt dann in Portionen von mehreren Kilos. Wenn man also irgendwo eine Einkaufsmöglichkeit entdeckt – Rindfleisch bekommt man immer.


Einkauf im Dorfladen


 

 

 

Kartoffeln Zwiebeln und Tomaten:
Einkauf im Dorfladen

 

 

 

 

Fleisch am Grill

 

 


Mit weniger Fleisch gibt man sich für vier Personen nicht zufrieden- und gegessen wird erst ab 22:00 Uhr






Überquerung der Magellanstraße in Richtung Westen nach Punta Arenas

Mit einem alten Schafstransporter (Fähre) erreichen wir Punta Arenas. Die heutige Stadt war wie Ushuaia ebenfalls seinerzeit eine Strafkolonie. Man entdeckte dort Steinkohle und die Portugiesen und Engländer waren an den damals schon riesigen Schafherden und natürlich auch an der Kohle interessiert. D

ie Besetzer bauten für ihre Zwecke den Hafen zu einem Industriehafen aus. Das war
nicht im Sinne der Ureinwohnern, den Indianern. Der weiße Mann hat es natürlich auch hier geschafft die Indianer vollständig zu vernichten. Heute erinnert mitten in Punta Arenas ein Mahnmal, Platz der Waffen, an die Ureinwohner.

Punta Arenas hat eine sehr bewegte Vergangenheit. Zur Jahrhundertwende siedelten viele deutsche Familien dort hin. Man liest heute an Geschäften "Elektrohandel Eurique Schadenberg" oder "Optiker Rudolfo Römer" , die hiesige Brauerei wirbt in deutsch "Das gute Bier von Kunstmann" .

Ein Muß zur Besichtigung ist deshalb –man staune- der Friedhof. Der steht unter UNESCO-Schutz. Hier sind viele der ehemaligen deutschen Siedler begraben.

Deutsche Grabtafel



Friedhof Punta Arenas:

Gedenkstein der Deutschen
Krankenkasse für Deutsche, die in
Chile gearbeitet haben und dort
auch verstorben sind .




 

 

Der Patagonische Wind hat uns wieder voll erreicht.

Die vorherrschende Windrichtung ist deutlich erkennbar

Windbäume

















Die weißen Flecken auf der Landkarte sind die schneebedeckten Berge und GLetscher.

Landkarte

 

Unser 6-Zylinder HZJ schafft bei leichten Steigungen und Gegen s t u r m (mehr als Wind) im 3. Gang vielleicht mal 60 km/h. Ausdauer und Ruhe ist angesagt – wer rast schon durch Patagonien? Langsam aber doch sehr beständig bewegen wir uns nun in Richtung Norden ungefähr auf 72 Grad westlicher Länge. Westlich von uns liegt Südchile mit seinen Gletschern, östlich Argentinien mit seinen riesigen Seen und (auch im Sommer!) schneebedeckten Bergen.
 

Traumziel aller Bergsteiger: Fitz Roy Massiv


Fitz Roy Massiv













 

 

Brauerei

 

 

Auch hier gibts es Brauereien nach deutscher Art.
 

 

 

 

 

Dss nächste Ziel ist die Trekkingmetropole EL CHALTÉN am FITZ ROY, 3.400 m hoch. Dieser Berg hat zum Besteigen den höchsten Schwierigkeitsgrad und wirkt wie ein Magnet auf Bergsteiger aus aller Welt.
Wir unternehmen hier einige Wanderungen (unser Schwierigkeitsgrad hat das Niveau Rhön und Habichtswald. Die Wege sind am Anfang etwas markiert und verlieren sich dann irgendwo im Nichts.
Mit unserem Hand-GPS finden wir aber dann doch zurück zu unserem Basislager.
Wieder alleine ohne Guide auf der Ruta 40
Nach El Chaten schlug unser Guide seine geplante Richtung und Reise mit seinen Mitreisenden wieder ein.
Wir hatten abends noch eine schöne Feier und unser Weg ging nach Norden auf die dort allen bekannte Ruta 40. Diese Ruta ist zur Zeit noch wenig befestigt, ist eine Lehmpiste und bewegt sich auf halber Höhe zwischen den Anden und dem Tiefland Argentiniens. Die Abgeschiedenheit und die Ausblicke nach West und Ost sind nicht zu beschreiben.Wir kommen späterhin auf diese Ruta 40 wieder zurück,
wenn wir den Norden bereisen.

Auf der Ruta 40





Unterwegs auf der Ruta 40









Grenzüberang Argentinien – Chile

Wir erwähnen diesen wegen einer sehr lustigen Begebenheit. Im Grenzerhaus ging es sehr laut zu und irgendwie waren die Jungs etwas überdreht. Das hatte folgenden

Grund: Vor uns war ein Mann mit einem Hund. Dieser besagte Mann muß wohl Analphabet gewesen sein, er konnte nicht seinen Namen auf ein Formular schreiben. Da kam ein Grenzer auf die Idee – dann muß der Hund ran. Der musste eine
Tatze auf ein Stempelkissen drücken – dieser Abdruck wurde auf das Formular gedrückt – das war dann die Unterschrift. Die Grenzer wollten sich vor lauter Freude und Lachen nicht mehr beruhigen – der ganze Grenzverkehr stand für ca. 1 Stunde still – alle Anwesenden freuten sich mit.

Man stelle sich das mal bei uns in Deutschland vor!!


Die spektakulärste Piste zwischen Argentinien und Chile

In unserem Argentinienguide steht für die 100 km lange Strecke südlich der Seen Lago Buenos Aires und Lago General Carrera (das ist eigentlich ein einziger See aber in der Mitte befindet sich die Grenze nach Chile – also deshalb einmal Benennung argentinisch und einmal chilenisch).

Ob da politische Verwicklungen im Spiel sind? Ein Schelm der etwas dahinter vermutet! Also zurück zum Guide. Der beschreibt diese Strecke als eine der Spektakulärsten im südlichen Südamerika. Empfohlen wird nur bei bestem und trockenen Wetter zu fahren, auf jeden Fall nur tagsüber bei guter Sicht.

Unser Tourguide den wir ab Abzweig zur Ruta nun verlassen haben, meinte er fährt
diese Strecke nicht mehr, das wäre ihm zu "nervig". In Chico, kurz vor der Piste, hielt uns ein Polizist mit einer HONDA-Enduro an und inspizierte unseren TOYOTA ob der wohl für diesen Trip geeignet ist.
Er gab zu verstehen, daß die Polizei es leid ist Touristen mit ungeeigneten Fahrzeugen zu bergen.
Wir waren also gewarnt, kamen aber ganz gut über die Runden.


Unsere Eindrücke auf den 100 km:

Schönstes Wellblech, höchste Konzentration des Fahrers, Schwitzehändchen, engste Felsendurchgänge - hoffentlich kommt kein Gegenverkehr-. Neben der engen Geröllpiste geht es steil so 100 m zum See runter- Leitplanken sind reinste Materialverschwendung. So eine Fahrt hat Erinnerungswert und bleibt im Gedächtnis haften.

Schmale Piste

Lago Chile

 

 

 

 

 

 

 

   Piste ist gerade so breit wie ein Auto             Lago General Carrera



Carretera Austral

Pinochets Militärstraße von Puerto Montt im Norden nach Süden bis die Gletscher im Wege stehen ist 1.350 km lang. Bis zu 10.000 Soldaten bauten an dieser Geröllpiste.1976 begann man damit. Die Carretera Austral bildete das aufwendigste Großprojekt in Chile im 20. Jahrhundert.

Mehr als 20 Jahre wurde an dieser Route gebaut, die sich eigentlich als technisch unmöglich erwies. Nur unter Aufwand unbeschreiblicher techn. und menschlicher Energie konnte man eine solche Geröllpiste bauen.
Die Pflege und Wartung ist sehr aufwändig. Die Straße gilt als Geheimtip für Endurofahrer auf der ganzen Welt.

Mit der BWW um die Welt

 

Mit der BMW um die Welt











Es ist ja klar, daß wir mit unserem "Buschtaxi" auch zu dieser Piste wollten. Das hat es auch "ohne Knurren und Murrren" überstanden.

Das Wetter in Südchile wird bestimmt durch viele Tiefdruckgebiete, dh. manchmal Regen "ohne Ende". So sieht die Carretera Austral dann auch aus. Damit die Piste überhaupt noch "befahrbar" bleibt besteht der "Straßenbelag" an verschiedenen Stellen aus Geröll aus den vorbeifließenden Bächen; d.h. kilometerlang liegen faustgroße schöne und geschliffene Steine – künstliche Gebisse müssen jetzt herausgenommen - werden, Toupets fliegen vom Kopf – die Damen legen ihre Sport-BH´s an – denn alles im Fahrzeug hat jetzt seine Eigenschwinungen.

Hier in Deutschland müssen irgendwelche Wohnmobil-Magazine Südamerika-Reisen auch für schicke "HYMER" und ähnliche Komfortverhicle empfohlen haben. Das geht natürlich nur auf asphaltierten Rutas oder der Pan Americana.

Aber . .  . über die Carretera Austral –die Traumpiste für Enduro-Fahrer- wollen einige dieser Reisenden natürlich auch –irgendwie leiden die an Selbstüberschätzung. Resultat: schwerste Fahrwerksschäden, abgerissene Schalldämpferanlagen, Getriebe- und Antriebsschäden, durchgebrannte Kopfdichtungen wegen Höchstbelastung der Motoren und und. Wir haben nicht wenige mit unserem "primitiven" TOYOTA-Landcruiser aus dem Dreck gezogen und jeweils einen von den Mitreisenden
bis zur nächsten Ansiedlung mitgenommen. Wer diese Fahrzeuge dann wieder flottgemacht hat ist uns nicht bekannt; vielleicht dienen unreparabele Komfortmodelle jetzt als Hühnerställe.

Diese Piste zieht sich entlang von Flüssen und Bächen und entlang des Pacifics. Infolge der zerklüfteten Geländestrukturen erkennt man vom Pacific eigentlich nur immer bewaldete Buchten und Seitenarme. Man könnte alle 5 km stehen bleiben und fotografieren.

Einen Ort möchten wir hier erwähnen, den Ort Puyuhuapi (das ist eine Indianerbezeichnung)
Vor Erreichen des Ortes fiel uns diese Brückenbezeichnung auf:

Hopperditzel Brücke
 

 

Hopperdietzel-Brücke
 

 

 

 

 

Im Ort die Hopperdietzel-Weberei und das Hotel LUDWIG, so ging es dann weiter mit Cafe Wilhelm und einem Hinweis zum Kaiser-Wilhelm-Tal. Ein deutscher Einwander, Herr Hopperdietzel, gründete nach 1945 Teppichweberei, Cafes und Hotels und machte diesen Ort zu einer heutigen Touristenattraktion mit Thermalbad usw.

Vor unserer Abreise hier in Deutschland lasen wir in der WELT einen Bericht über diesen Ort und auch, daß der Tankwart, natürlich wieder ein Deutscher, sich freut wenn Reisende den SPIEGEL oder FOCUS mitbringen würden. Das taten wir dann auch - im Gepäck einige Magazine.

Tankwart

Der Tankwart staunte nicht schlecht, daß das in unserer Deutschen Zeitung gestanden hätte– hatte aber gleich eine Erklärung dazu: Der Deutsche Botschafter
in Chile jagt und angelt oft in diesem Ort Puyuhuapi.
Der müßte das wohl in die Zeitung in Deutschland gebracht haben. Jedenfalls das Hallo und die Überraschung waren riesengroß.






Gleich hinter diesen Ort machten wir Bekanntschaft mit einem 80-jährigen Deutschen, namens Robert.
Der befuhr die Carretera mit seinem VW-Bus Typ 2 aus Brasilien-Fertigung. Er hatte ausreichend Erfahrung und bestätigte, daß nur noch diese alte Konstruktion diese Plackerei über die Carretera übersteht.

An Bord war bei ihm Satellitentelefon, Laptop und Fax. Wir hatten mit ihm noch angeregte Gespräche und es freute uns, daß es auch in Deutschland mobile Ältere gibt, die nicht schon mit 60 Jahren auf ein Altersheim schielen.


80. Geburtstag


Hatte gerade 80.Geburtstag
und seine Technik voll im Griff








 

Wenn Sie weiterlesen möchten:  Südamerika Teile 3 + 4




 

 

 



 

Benutzername:
User-Login
Ihr E-Mail
*